Schnell noch dieses oder jenes erledigen, die wichtige Sache nicht vergessen, an den Anruf später denken… Im Alltag geraten wir schnell in einen Strudel von Stress und Sorgen und vergessen dabei oft, die schönen Dinge wahrzunehmen. „Achtsamkeit“ soll positive Gedanken und Gefühle unterstützen und ist ein Begriff, der in letzter Zeit sehr populär geworden ist. Grund genug, nachzufragen, was eigentlich damit gemeint ist, was uns diese „Achtsamkeit“ bringt und welche Achtsamkeit Tipps es gibt.
Achtsamkeit Tipps: Muss ich erst einmal ins Kloster?
Nein, Achtsamkeit ist nichts, was man in jahrelanger Stille erlernen muss. Bei dem Begriff Achtsamkeit geht es im Wesentlichen darum, den eigenen Körper, die Gedanken, seine Umwelt oder eine Situation im Alltag bewusst wahrzunehmen. Also buchstäblich das Gegenteil von unachtsam sein. Wissenschaftlich ist es bereits bewiesen: Achtsamkeit kann Stress reduzieren, depressive Verstimmungen und psychosomatische Beschwerden lindern, die Schmerzwahrnehmung beeinflussen und schlichtweg für bessere Laune und positivere Gedanken sorgen.
Was genau ist denn nun Achtsamkeit
Vor allem bedeutet es, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, anstatt zum Beispiel eine Sache nebenbei zu tun und mit den Gedanken schon ganz woanders zu sein. Achtsam sein bedeutet, etwas ganz bewusst zu tun, sich Langsamkeit zu erlauben („Entschleunigung!“). Der Klassiker der Achtsamkeitsübungen ist etwa das ganz bewusste Atmen bei zum Beispiel der Meditation. Achtsam ist, wer beim Spaziergang in der Natur („Waldbaden“) sich den Geräuschen und Gerüchen des Waldes hingibt und nicht über irgendein Problem nachdenkt.
Man kann die vermeintlich profanen Dinge achtsam machen, wie zum Beispiel essen: Konzentrieren Sie sich ganz bewusst auf den Geschmack der Speisen, tun Sie nichts anderes als essen – lesen Sie nicht, checken Sie keine Mails und sehen Sie nicht fern. Achtsam sein kann auch bedeuten, einen Schritt aus sich herauszutreten und sich selbst zu beobachten. Anstelle sich im Stau über die anderen „blöden“ Autofahrer zu ärgern, beobachtet sich der achtsame Mensch selbst, nimmt bewusst seine Emotion wahr, ohne sie zu bewerten.
Achtsamkeit Tipps: Übung macht den Meister
Krankenkassen, Volkshochschulen oder manche Arzt- oder Heilpraktiker-Praxen bieten spezielle Kurse an. Wer mag, beginnt einfach ganz zu Hause mit einem Buch. Im Internet finden sich zahlreiche Achtsamkeitsübungen und -meditationen. Yoga-Übungen und Meditation sind oft Bestandteil des Achtsamkeits-Trainings. Wenn Sie ein paar Übungen in Ihren Alltag integrieren, werden Sie bald ausgeglichen durch’s Leben gehen!
Eine Achtsamkeits-Übung für den Alltag
Richten Sie Ihren Körper im Liegen möglichst symmetrisch und angenehm aus und legen Sie Ihre Hände auf den Bauch. Spüren Sie den Bodenkontakt. Wandern Sie mit Ihrer ganzen Aufmerksamkeit zum rechten Fuß und rechtem Bein. Dann zum linken Fuß und linken Bein. Jetzt in das Becken, den unteren und mittleren Rücken. Wandern Sie langsam mit Ihrer Aufmerksamkeit zu Brust und Bauch. Spüren Sie Ihren Atem und wandern Sie innerlich zu Armen und Händen. Jetzt spüren Sie sich in Ihren Nacken, Gesicht, und Kopfhaut hinein. Zum Schluss spüren Sie den Körper noch mal als Ganzes, bevor Sie langsam und genüsslich wieder in Bewegung kommen. (Quelle: Mein Tag – Achtsamkeit: Wie geht das eigentlich?)